EMAILFARBEN

Farbe ist ein zentrales Element bei meinen Schmuckstücken. Ich habe mich in den letzten Jahren auf den Farbauftrag in Form von Email (oder auch „Emaille“) konzentriert, da es eine enorme Farbvielfalt an Emailfarben gibt. Keine anderen Farben außer Farbedelsteine vermögen so zu leuchten wie einige der Emailfarben. Zudem fasziniert mich die Kunst dieses Handwerks und deren archaische Ausführung, das Brennen des Emailpulvers auf das Metall. Ich kombiniere die uralte Technik mit modernem Schmuckdesign, indem ich sie nicht eben traditionell einsetze.

Es ist immer wieder spannend, wie sich die Farbe während des Erkaltens verändert. Es entstehen unglaublich brillante Farben. Ein Stück wird nie genau so wie das andere – jedes hat seinen eigenen Charakter.

 

 

Das Emaillieren von Schmuckstücken ist eine sehr alte Kunst – das erste Schmuckstück, ein Anhänger aus einer Fundstätte in Zypern, dessen Farbauftrag nachweislich emailliert wurde, wird auf das Jahr 1400 v. Chr. datiert!

Auf das Metall wird pulverförmiges Glas – das Email aufgetragen und bei hoher Temperatur, nahe dem Schmelzpunkt des Metalls aufgebrannt. Das Pulver schmilzt und verwandelt sich in eine Glasschicht, dabei verbindet es sich mit dem Metall.

Diese Technik erfordert viel Geduld, Konzentration und Erfahrung. Das Email wird normalerweise mit einem feinen Pinsel in mehreren Schichten aufgetragen. Jede Farbe verhält sich anders: Manche ziehen sich während des Brennens zusammen, manche verändern ihre Farbe, manche reagieren „störrisch“ und platzen nach dem Erkalten ab. Das Emaillieren erfordert viel Fingerspitzengefühl. (Und eine recht hohe Frustrationstoleranz, Anmerkung der Goldschmiedin.)